4 Leitgedanken zur Erfolg steigernden Unternehmensführung


 

Die drei wichtigsten Erfolgsfaktoren kluger Unternehmensführung sind nach meiner Auffassung  

1. das Bewusstsein, Denken und Handeln der Mitarbeiter, 
2. der gelieferte Kundennutzen und 
3. die praktizierte Führung.

 

Unternehmen sind menschliche Schöpfungen

 

Unternehmen werden von Menschen geführt und gelebt. Der Manager Jörg Rieder sagte einmal: „Der Erfolg eines Unternehmens liegt in der Summe der Erfolge seiner Mitarbeiter“. Und Helmar Nahr ergänzt: „Erfolgserlebnisse sind die Glückspillen der Leistungsgesellschaft.“

 

Stellen Sie sich bitte einmal verschiedene Autohäuser von ein und derselben Marke in unterschiedlichen Städten mit gleicher Kaufkraft vor. Woran liegt es dann, dass bei gleichem Produkt und vergleichbarer Kundschaft, die Autohäuser ganz unterschiedlich erfolgreich sind? Die Antwort darauf kann in letzter Konsequenz nur lauten: „An der Führung und den Mitarbeitern.“

 

 

 

So, wie jeder Mensch seinen einzigartigen, individuellen Fingerabdruck hat, verfügt jedes Unternehmen durch seine Mitarbeiter über einen eigenen individuellen Erfolgscode. Wer diesen Code entschlüsselt und aktiviert, kann nahezu alle Ziele erreichen.

Aber wie entschlüsseln und aktivieren Sie den Erfolgscode für Ihr Unternehmen?

Sich mit diesem Thema zu beschäftigen, kommt ja meistens erst dann, wenn bereits irgendein störendes Problem entstanden ist, seltener wenn große Ziele angestrebt werden. Und wir Mitteleuropäer brauchen zudem schon einen ziemlich großen Druck, bis wir langsam beginnen unser Verhalten zu verändern.


Tipp: Machen Sie eine Stärken-Schwächen-Chancen-Risiken-Analyse (SWOT-A.) und konzentrieren Sie sich vor allem auf Ihre Stärken und Chancen. Entwickeln Sie mit Ihren Mitarbeitern eine Vision, um eine Leuchtturm-Position zu erreichen.

 

 

Sinn ist der Kundennutzen

 

Der Mensch ist der wichtigste Erfolgsfaktor eines Unternehmens. Menschen brauchen einen Sinn. Was ist der Sinn des Unternehmens? Der Sinn eines Unternehmens besteht immer darin, Kunden zu gewinnen und diesen Nutzen zu bringen. Ein Unternehmen, das keinen Nutzen liefert, hat keine Existenzberechtigung!

 

Kundennutzen ist der in Euro ausgedrückte Wertder für den individuellen Kunden relevanten Vorteile. Diese können finanzieller, zeitlicher, mengenmäßiger oder qualitativer Art sein. Die Vorteile ergeben sich aus

•   den Produktmerkmalen und Eigenschaften,

•   der Geschäftsabwicklung,

•   dem Service

•   und Mehrwert des Unternehmens

•   sowie der Geschäftsbeziehung.

 

Wir leben in einer Zeit, in der fast alle Produkte und Dienstleistungen komplett ausgetauscht werden können. Austauschbare Produkte und Dienstleistungen tendieren jedoch in der Rendite gegen null. Und die Änderungsgeschwindigkeit ist enorm. Mit anderen Worten, irgendwann verdient man mit seinen Leistungen nicht mehr genug Geld - es sei denn, man schafft etwas Neues.

 

Deswegen ist die Innovationskraft eines Unternehmens von überlebenswichtiger Bedeutung. Der strategische Ansatz lautet: besser vor billiger.


Tipp: Prüfen Sie mal, wie viel Prozent Ihres Deckungsbeitrages machen Sie mit Produkten/Dienstleistungen, die nicht älter als zwei Jahre sind. Wie zufrieden sind Sie mit dem Ergebnis?

 

 

Die Vision ist das Reiseziel, Ziele sind die Etappen

Der Sinn der Arbeit braucht eine Richtung, braucht Ziele für die nächsten drei Monate oder das laufende Geschäftsjahr. Und es sollte in den Köpfen aller Mitarbeitenden (einschließlich der Geschäftsleitung) ein Bild entstehen, wohin sich das Unternehmen in den nächsten fünf bis zehn Jahren entwickelt. Ein Bild von der idealen Unternehmenszukunft - eine Vision. Eine Vision ist ein hohes qualitatives Ziel, kaum erreichbar, doch trotzdem höchst attraktiv. 

 

 

Warum eine solche Vision hilfreich ist, möchte ich an einem kleinen Beispiel erläutern: Nehmen wir einmal an, wir hätten drei identische Puzzle zu je 2.000 Teilen. Wir bilden drei Teams mit je fünf Mitgliedern.

 

Team 1: Die eine Gruppe erhält kommentarlos die Puzzleteile in einem durchsichtigen Plastikbeutel. Für die Puzzleteile wurden die Farben braun, 

hellblau, dunkelblau und weiß verwendet.

 

Team 2: Diese Gruppe bekommt ebenfalls die Teile in einem Plastikbeutel, aber zusätzlich den Hinweis, dass es sich bei dem Motiv des Puzzles um ein Verkehrsmittel handelt. Den Hinweis können die anderen beiden Gruppen nicht hören.

 

Team 3: Es bekommt das Puzzle in der Originalverpackung, auf der das Motiv abgebildet ist. Die anderen Gruppen können das Motiv nicht sehen.

 

Die Aufgabe für die drei Teams besteht nun darin, ihr Puzzle so schnell wie möglich zusammen zu setzen.

 

Was glauben Sie, welche Gruppe ist zuerst fertig, diejenige ohne Information, oder diejenige mit dem Hinweis, es handelt sich um ein Verkehrsmittel, oder die dritte Gruppe, die das Motiv sieht, zu dem sie die Teile zusammensetzen soll? Natürlich die dritte Gruppe mit dem Bild. Sie hat einfach eine klarere Vorstellung von der Aufgabe und dem Ziel, kann sich schneller und effektiver organisieren. Welches Motiv hatte das Puzzle? (siehe am Ende des Artikels)

 

Tipp: Sorgen Sie dafür, dass alle Mitarbeiter wissen, wohin die Reise des Unternehmens geht und welcher Beitrag von jedem Einzelnen dazu benötigt wird.

 

Geht nicht, gibt es nicht. Der „Geht nicht“ liegt auf dem Friedhof und der „Kann nicht“ gleich daneben. Und das ist gut so. Denn in Wirklichkeit wollen beide nicht. Ich würde mich von beiden trennen. Denn es geht um die Frage „Wie schaffen wir es trotzdem unsere Ziele und Vision zu erreichen?“.

 

 

Probleme sind die „Wegweiser zum Erfolg“

Schwierigkeiten haben nicht grundsätzlich nur etwas Negatives, sondern vor allen Dingen auch eine positive, wegweisende Kraft. Sie signalisieren Ihnen, ob Sie den eingeschlagenen Weg weiter gehen sollten, oder ob es für Sie besser wäre, umzukehren und an der nächsten Abzweigung einen anderen Weg einzuschlagen.

 

Meist werden Probleme frontal auf der Ebene wahrgenommener Symptome angegangen. Symptome sind jedoch – genau wie bei jeder Krankheit - nur die Wirkung von Ursachen und Gründen, die tiefer liegen. Nehmen wir beispielsweise als Symptom die sinkende Nachfrage nach unseren Produkten. Dann liegt es sicher nicht am fehlenden Fleiß und der Kompetenz des Vertriebs. Bonusprogramme und Mailingaktionen wären auch nicht die wirkungsvollste Maßnahme, wenn als Ursache das Angebot für den Kunden einfach nicht mehr attraktiv ist (weil z. B. die Technik veraltet, zu teuer etc.) und die  Gründe hierfür fehlendes Innovationsbewusstsein, fehlendes Engagement oder fehlendes Geld sind.

 

Sobald Sie beginnen, sich vom Problem zu lösen ist dies der erste Schritt zur Problemlösung. Denn in jedem Problem steckt eine Lernaufgabe. Diese gilt es zunächst zu erkennen. Wer den Sinn in der Lernaufgabe versteht, Raum für Alternativen schafft und diese umsetzt, hat damit nicht nur den Lösungsweg, sondern wird letztlich auch vom Problem nachhaltig erlöst.

 

 

Wenn Sie tiefbohren und sieben Mal hintereinander die Frage stellen „Warum ist der vorher genannte Grund entstanden?“, dann sind Sie erfahrungsgemäß bei der wahren Ursache des Problems angekommen.

 

Sollten Sie Schwierigkeiten mit Ihren Mitbewerbern, Marktbegleitern oder Konkurrenten haben, empfehle ich Ihnen,  mit Ihren Mitarbeitern folgende Drei-Minuten-Fragen zu klären:

 

1.       Gegen welche drei Mitbewerber verlieren wir aus jeweils welchen drei Gründen Aufträge?

 

2.    In welchen Punkten sind wir 30 % besser, als 90 % unserer Mitbewerber und die brauchen 3 Jahre (aber absolut mindestens 1 Jahr), um uns einzuholen?

 

3.    Unter welchen Umständen wären die Kunden bereit

- einen höheren Preis zu bezahlen oder

- überhaupt mehr zu investieren?

 

Die Antworten werden Ihnen den Weg weisen, was Ihr Unternehmen lernen und ändern soll.

 

Tipp: Identifizieren Sie das wichtigste und gleichzeitig dringendste Problem und lösen Sie es als erstes. Es macht keinen Sinn, alle Probleme gleichzeitig lösen zu wollen.

 

Auflösung zur Frage nach dem Puzzle-Motiv:

Segelboot - braun der Rumpf und Mast, dunkelblau das Wasser, hellblau der Himmel, weiß die Segel und Wolken

 

 

Mehr zu den Themen erfahren Sie in meinen Büchern

 

                

                

Außerdem können Sie sich hier kostenlos in meiner Online-Akademie anmelden.

 

Und passend zum Thema ein weiterer Artikel:
4 zeitlose Leitgedanken zur Personalführung

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg. 
Wenn Sie Fragen haben, melden Sie sich einfach bei mir.

Ihr        Manfred Sieg   

 

Im nächsten Blogartikel beschäftige ich mich mit 4 zeitlosen Leitgedanken zur Personalführung

 

Service & Impressum:

Autor:             Manfred Sieg
                       Autor und Sparringspartner für mehr Unternehmenserfolg 
E-Mail:            manfred@sieg-verkauft.de
Telefon:          +49 (0)2304-9116870   
Adresse:         MANFRED SIEG
                        Am Hermannsbrunnen 14
                        D-58239 Schwerte
Akademie:     https://akademie.sieg-verkauft.de

 

Card image cap
In-Beziehung-sein ist die wahre Quelle für Erfolg
In-Beziehung-sein zu Dingen, Sachverhalten, Angelegenheiten und anderen Menschen ist die wahre Quelle für unseren Erfolg. Wichtiger als das..
Card image cap
4 zeitlose Leitgedanken zur Personalführung
Die Mitarbeitenden und die Art und Weise der Unternehmens- und Personalführung sind die entscheidenden Gründe,..
Card image cap
10 begründete Thesen zum Kundennutzen
Die folgenden Thesen zum Kundennutzen zitiere ich aus meinem neuesten Buch Kundennutzen ...
Card image cap
Erfahrung mit der Stärken-Schwächen-Analyse
In diesem Beitrag berichte ich über meine Vorgehensweise und Erfahrung mit meiner speziellen Stärken-Schwächen-Analyse von..
Card image cap
Stärken-Schwächen-Analyse
Eine regelmäßige Stärken-Schwächen-Analyse des Unternehmens ist so sinnvoll wie die Hauptuntersuchung eines Autos beim TÜV.
Card image cap
Unternehmensprobleme wirksam lösen
Probleme sind die Wegweiser zum Erfolg. Und jedes Unternehmen hat durch seine Mitarbeitenden einen individuellen Erfolgscode. In dem folgenden Beitrag geht es darum,..